Hintergrund, Didaktik & Methodik
Wieso das FFI?
Seit über 40 Jahren wird in Österreich Präventionsarbeit im Bereich Kinderschutz und Gewaltprävention geleistet.
Lange Zeit lag der Fokus auf inadäquatem, übergriffigem oder gewalttätigem Verhalten. Dafür wurden Strategien entwickelt, die Kindern vor allem Abwehr-, Verteidigungs- oder Schutzmechanismen vermittelten. So entstanden viele der herkömmlichen Präventionsprogramme.
Seit etwa 2010 kamen vermehrt Programme hinzu, die den Schwerpunkt auf Lösungsstrategien und Ressourcenstärkung legen.
Diese Programme beinhalten Botschaften wie:
„Ignoriere, wenn jemand gemein zu dir ist.“ – „Stell dich aufrecht hin, dann merkt dein Gegenüber, dass du stark bist.“ – „Sag Nein, wenn dich jemand unangenehm berührt.“ – „Schrei laut STOP, wenn …“ – „Hol dir Hilfe, wenn dir jemand wehtut.“ – „Gewalt ist keine Lösung.“ – „Versuche, ruhig über das Problem zu sprechen.“
All das wurde Kindern mit der Überzeugung vermittelt, dass sie sich dadurch besser wehren oder Hilfe holen können.
Doch eines wurde oft vergessen: Kinder selbst zu fragen, ob diese Strategien für sie überhaupt umsetzbar sind – und ob sie wirklich funktionieren.
Wir haben Kinder gefragt. Und der Großteil erzählt, dass diese „Strategien“ kaum funktionieren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Opferdynamiken sind komplex, Täter:innenstrategien ebenso.
Zeitgemäße Programme rücken daher heute das Erlernen sozialer und emotionaler Kompetenzen in den Mittelpunkt.
Mit dem FFI gehen wir noch einen Schritt weiter – oder besser gesagt: einen Schritt zurück.
Wir vermitteln Kindern zunächst, was wertschätzendes und friedvolles Verhalten überhaupt bedeutet. Und wir zeigen ihnen, wie sie das in alltäglichen Situationen üben können. Wer im Alltag handlungssicher ist, stärkt sein Selbstvertrauen – und kann in schwierigen Momenten ruhiger und bestimmter reagieren.
Der Fokus liegt auf dem, was wir fördern wollen: sozial erwünschtes Verhalten.
Um das konsequent umzusetzen, haben wir ein Konzept entwickelt, das für Kinder wirklich praktikabel ist:
Das FFI.
Ein Konzept, das:
- soziale Kompetenzen in den Mittelpunkt stellt
- Selbstwirksamkeit fördert
- für Kinder und Erwachsene verständlich und praktikabel ist
- jederzeit angewendet werden kann
- nachhaltig durch Wiederholungen wirkt
- viele Spiele & Materialien beinhaltet
- Spaß macht!
Gewaltprävention darf Spaß machen!
Selbstbild & Selbstwert stärken.
Wir alle lernen leichter, wenn Lernen Freude macht, Emotionen weckt und für uns Sinn ergibt. Genau hier liegt für uns Erwachsene die Herausforderung: Wie motivieren wir Kinder, sich mit Gewaltprävention auseinanderzusetzen?
Das FFI ist genau darauf ausgerichtet. Wir schaffen Motivation und Lust, mitzumachen – schon der Name klingt für Kinder cool. Und wir geben dem Ganzen einen Rahmen:
„Wir beim FFI lösen Fälle & Probleme.“
Kinder lieben „Detektivarbeit“. Ein klarer Rahmen schafft Sicherheit, Zugehörigkeit und Vertrauen.
Unsere FFI-Kodexe sind die Basis:
Wertschätzung
Friedvoll
Team
Training
Zusätzlich lernen Kinder, ihre Gefühle zu verstehen und einzuordnen. Unsere Protagonisten Florian, Fiona und Ismail führen durch eine Bildgeschichte. Sie erleben typische Alltagssituationen – und unser FFI-Chief (Edith) erklärt, wie sich die Kinder fühlen und wie sie die Situation lösen können. Im FFI nennen wir das: „einen Fall checken“.
Das Programm ist interaktiv gestaltet: mit Spielen, dem F.F.I.-Quiz und Übungen in Gruppen bis zu 50 Kindern. Ein Highlight ist die FFI-Zeichensprache – jeder Kodex ist einer Bewegung zugeordnet. Im letzten Level wenden die Kinder ihre FFI-Tools am FFI-Fallboard an. Wie beim FBI werden auch bei uns Fälle professionell gelöst.
Nach dem Basiskurs (Teil 1) erhalten Pädagog:innen Zugang zum Downloadbereich – inklusive Schritt-für-Schritt-Anleitung und Materialien für ein ganzes Schuljahr.
Am Ende des Kurses füllen die Kinder den Prüfungsbogen aus. Nach Bestehen erhalten sie stolz ihren FFI-Ausweis und werden zu echten FFI-Agents.
Damit unser Programm nachhaltig wirkt, haben wir ein begleitendes Spiel entwickelt: ein Level-System mit 10 Stufen. Für jedes Level gibt es einen eigenen FFI-Trainingsplan im Downloadbereich. So kann sich die ganze Klasse im Laufe des Schuljahres Stück für Stück hochleveln.
Und das Beste: Mit nur 10–15 Minuten täglich lässt sich ein harmonisches Klassenklima aufbauen. Kinder stärken ihr Selbstbewusstsein, entwickeln ein stabiles Selbstbild und lernen Methoden, die für sie wirklich umsetzbar sind.
Selbstbild und Gewaltprävention
Ein negatives Selbstbild kann schwerwiegende Folgen haben: Schlechte schulische Leistungen, Isolation oder Ausgrenzung im Freundeskreis und in der Klasse sind oft die ersten Anzeichen. Im schlimmsten Fall werden Kinder mit geringem Selbstwertgefühl sogar zu Opfern von Gewalt.
Genauso gefährlich ist die andere Seite: Kinder mit schwachem Selbstwert können selbst übergriffig oder gewalttätig werden. Sie fühlen sich schwach, schlecht und allein. Häufig entstehen daraus Perspektivlosigkeit und ein hoher Leidensdruck.
Mit dem FFI arbeiten wir gezielt an:
Selbstwirksamkeit
Mut
Akzeptanz
Hilfsbereitschaft & Zivilcourage
So tragen wir dazu bei, Gewalt nachhaltig zu verringern und Kindern die Möglichkeit zu geben, ihr Selbstbild positiv zu entwickeln.
Aus verschiedenen wissenschaftlich anerkannten Methoden haben wir einen Methodenmix herausgearbeitet und das FFI konzipiert.
Unsere Methoden
Unsere FFI-Kurse sind wie ein Spiel aufgebaut. Ein Spiel mit effektiver Wirkung.
Wir arbeiten mit Elementen aus wissenschaftlich fundierten, zeitgemäßen und bekannten Methoden. Unser Gehirn speichert Inhalte am besten, wenn Übungen Spaß machen, Emotionen wecken und Sinn ergeben. Genau diesen Ansatz verfolgen wir im FFI.
Unser Konzept ist ganzheitlich. Auf dem Fundament der psychologischen Grundbedürfnisse (nach Grawe: Orientierung & Kontrolle, Bindung, Lustgewinn/Unlustvermeidung, Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz) implementieren und fördern wir:
die „Big Five“ (Fünf-Faktoren-Modell / OCEAN-Modell mit Offenheit, Neurotizismus, Extraversion, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit),
Konzentration und Aufmerksamkeit,
Automatisierung durch wiederkehrende Abläufe,
den Einsatz verschiedener Lerntechniken (z. B. Feynman-Methode, gehirngerechtes Lernen nach Vera F. Birkenbihl, Memo-Techniken),
positive Konditionierung und Ankermethoden, die Gelerntes im Alltag abrufbar machen,
und die Stärkung des Selbstbewusstseins der Kinder (z. B. durch Positive Psychologie und Mentalpädagogik).
Die kurzen, wiederholenden Übungen und die regelmäßig eingebauten Trainings verankern das Wissen im Langzeitgedächtnis.
Spielshows kennen wir alle aus dem Fernsehen – warum also nicht in kleinerem Rahmen in die Realität übertragen? Kinder haben Spaß, sind motiviert und lernen, ohne dass es sich wie Lernen anfühlt.
Unsere Förderung über Level schlägt die Brücke zwischen virtueller und realer Welt. Denn unsere Kinder wachsen in einer digitalen Zukunft auf – also nutzen wir diese Realität sinnvoll und nachhaltig für ihre Entwicklung.
... seit vielen Jahren ist bekannt:
„Lernen darf sich wie ein Spiel anfühlen – denn wenn Kinder lachen, lernen sie fürs Leben.“ – und genau das macht das FFI möglich.
Entdecke, wie du mit dem FFI Kinderschutz nachhaltig in deiner Klasse verankerst.